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Eine Kooperation mit mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
>>> Nestroy-Preis 2010 in der Kategorie „Beste Off-Produktion“ <<<
Zum Journalbeitrag
Termine
16. Nov – 24. Nov 2009 und
29. Okt – 5. Nov 2010 im mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Premiere am 15. Nov 2009
2011 im Tirol Panorama Innsbruck
2011 in den DEICHTORHALLEN Hamburg
2012 in der Kunsthalle Krems
2019 im Nationaltheater Tirana und im Shakespeare Theater Danzig
Besetzung
mit Andreas Patton
Spielfassung Inszenierung Raum Sabine Mitterecker
Klangregie und Live-Elektronik Wolfgang Musil
Kostüm Maria Theresia Bartl Dramaturgie Uwe Mattheiss
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Presse
Die Studienjahre junger Nazi-Söhne
Regisseurin Sabine Mitterecker dramatisiert den Thomas-Bernhard-Roman „Frost“ im Wiener Mumok
Ronald Pohl | DER STANDARD | 12 Nov 2009
Theaterräume im Auge des Taifuns
Regisseurin Sabine Mitterecker erhält 2010 den Theaterpreis Nestroy
Judith Belfkih | WIENER ZEITUNG | 28. Okt 2010
Expedition ins Alleinsein
Andreas Patton gastiert mit „Frost“ in den Deichtorhallen
Belinda Grace Gardner | Die Welt | 10. Dez 2012
Theater – Export
Thomas Bernhards irrer Maler auf Gastspiel in Tirana
Solidarität mit dem dortigen Nationaltheater: Sabine Mittereckers Dramatisierung von „Frost“ gastiert jetzt in Albaniens Hauptstadt
Ronald Pohl | DER STANDARD | 20. Dez 2019
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Texte
MIT FROST INS MUSEUM
In seinem 1963 erschienenen Erstlingsroman FROST sind bereits alle zentralen Motive, die Thomas Bernhard bis ins Spätwerk behandelt, im Kern angelegt. Hier beginnt, was er später auch in den Stücken, und dort mit einem anderen formalen Instrumentarium, ausarbeitet.
Formal geht der Prosaautor Bernhard mit FROST neue bislang unbekannte Wege. Die Erzählzeiten wechseln sprunghaft, ebenso die Abfolge von direkter und indirekter Rede, der Text lebt nicht von einer sich kontinuierlich entwickelnden Geschichte oder einer zeitlichen Strukturierung.
Aufgrund dieser erzähltechnischen Besonderheiten und durch die Setzung des scheiternden Künstlers Strauch als Zentralfigur lässt sich FROST auch als Reflexion über die Krise der Kunst in der Moderne lesen, über Veränderungen im Werkbegriff („ich bin kein Maler“, hat er heute gesagt, „ich bin höchstens ein Anstreicher gewesen“, FR 15), über das geänderte Verhältnis der Kunst zur Natur, sowie die schwierige und immer schwieriger werdende gesellschaftliche Verortung der Arbeit des Künstlers, der Künstlerin überhaupt. So gesehen naheliegend für das mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, inspiriert von seiner besonderen Architektur, eine Spielfassung des Romans zu entwickeln.
Die Vergangenheit gerät oft in den gegenwärtigen Gedankenstrom hinein, so fließen auch Vergangenheit und Gegenwart im Erzählen zusammen. Sprechen über Sprache und Denken über Gedanken sind zentrale Elemente. Einzelne Gedankenfäden ordnen sich nach Mustern zusammen, die in der Sekundärliteratur oft mit musikalischen Phänomenen wie „Motiv“, „Leitmotiv“, „Sequenz“ oder „Fugenstil“ verglichen werden.
Dementsprechend präpariert die Bearbeitung die einzelnen Gedankenstränge, Stimmen und Gegenstimmen des Romans heraus und setzt sie zu einer Partitur für einen Schauspieler zusammen.
So fügt sich das Sprechen als temporäre Installation in die räumliche Situation des Museums ein. Das Museum ist nicht Bühne, die Werke der bildenden Kunst sind nicht Dekoration. Der Roman präsentiert sich in der Spielfassung als Sprach-, und Gedankenexponat unter Exponaten im Museum.
Es sollte eineinhalb Jahre dauern bis die Fassung vorlag, der Verlag die Genehmigung erteilte, bis das Experiment der Kooperation umgesetzt werden konnte und FROST als Theaterabend bei laufendem Museumsbetrieb im mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig zu sehen war.
Einladungen
28. 29. Okt 2011 Tirol Panorama Innsbruck in Kooperation mit den Tiroler Landesmuseen
9. 10. Dez 2011 im Haus der Photographie in Kooperation mit den DEICHTORHALLEN Hamburg
14. 15. Dez 2012 in der Kunsthalle Krems im Rahmen von „Wachau in Echtzeit“
2019 im Nationaltheater Tirana mit albanischen Übertiteln und im Gdański Teatr Szekspirowski | Shakespeare Theater Danzig mit Simultanübersetzung ins Polnische
2019 Frost-Film im mumok Kino und im österreichischen Kulturforum Kjiv
Preise
Nestroy-Preis 2010 in der Kategorie „Beste Off-Produktion“
Weitere Beteiligte
Regieassistenz Christina Russ Licht Nicole Krupionik und Christian Sarsan
Produktion und Sponsoring Martina Grillhofer
Artwork 3007/Eva Dranaz, Jochen Fill
Fotos ©3007 ©Christian Brachwitz
Aufführungsrechte Suhrkamp Theater Verlag
Fördergeber
Mit freundlicher Unterstützung Kulturabteilung der Stadt Wien MA7 Bundeministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Dank an: Klangfarbe LISKA Wolfgang Mitterecker (Architekt) WITTMANN Salon ER-ICH