|
Kooperation mit dem Nationaltheater Tirana | Albanien
DIE PRÄSIDENTINNEN PRESIDENTET in Kooperation mit dem Nationaltheater ‚Kujtim Spahivogli‘ in Tirana ist unsere erste internationale Zusammenarbeit mit Partnern in der Balkanregion. Erstmals wurde ein Stück von Werner Schwab auf Albanisch aufgeführt, Arbeitssprachen waren Englisch und Italienisch.
Drei Frauen, zwei Mindestpensionistinnen und eine, die die Welt auf ihre ganz eigene Weise wahrnimmt.
Sie sprechen in einer radikalen Kunstsprache darüber, wie es ist arm zu sein, über ihre Enttäuschungen, den Wunsch geliebt zu werden, über weibliche Sexualität in einer patriarchalen Gesellschaft voller Vorurteile, die von religiöser Bigotterie noch verstärkt werden…
Termine
2017/2018 im Teatri Eksperimental Kujtim Spahivogli | Nationaltheater Tirana | Albanien
Premiere am 7. Mai 2018
15. 16. Juni 2019 im Rabenhof Theater Wien
Besetzung
mit Ermira Gjata, Eni Jani, Adriana Tolka
Regie und Bühne Sabine Mitterecker Kostüm Sofi Kara
Regieassistenz Endri Çela
Übersetzung ins Albanische Jonila Godele, Ensemble
+
-
Presse
„Die Präsidentinnen auf Albanisch: Werner Schwab erobert Tirana“
Thomas Trenkler | Kurier | 8. Juni 2018
„Ein Abenteuer“ Schwab-Gastspiel aus Tirana im Rabenhof Theater“
Petra Paterno | Wiener Zeitung | 14. Juni 2018
„Das Glück liegt im albanischen Abort“
Sara Schausberger | Falter | 24-2019
-
+
Texte
Adriana Tolka, Eni Jani und Ermira Gjata gehören zu den bekanntesten Schauspielerinnen des Landes und spielen seit Mai 2018 am „Teatri Kombetar Eksperimental Kujtim Spahivogli DIE PRÄSIDENTINNEN von Werner Schwab erstmals in albanischer Sprache.
Das Gastspiel im Rabenhof Theater in Wien mit deutschsprachigen Übertiteln adressiert sowohl die albanisch sprechende Community – es leben ca 35.000 Personen mit albanischer Muttersprache in der Stadt – als auch das deutsch sprechende Wiener Publikum.
Ihre Welt passt an einen Küchentisch und eine Portion Fleisch ist schon die Idee vom
guten Leben. DIE PRÄSIDENTINNEN von Werner Schwab sind zwei Mindestpensionistinnen
und eine Toilettenfrau mit religiösen Wahnvorstellungen, die
in den höchsten Tönen gegen die Leere, die materielle Not und die Unerträglichkeit
ihres bedeutungslosen Lebens anreden. Ihr Triumph liegt darin überhaupt zu sein.
Jeder der Sprache abgerungene Satz verleiht Macht. Und um die muss gekämpft
werden, mit Überredung, List und Tücke, bisweilen auch Mord und Totschlag. So wie
es die Präsidenten und Präsidentinnen in der großen Welt auch tun.
Doch es gibt auch noch die Sehnsucht nach dem ganz Anderen. Für Mariedl, die
Mystikerin des Aborts, wird das wühlen im Unreinen zur Vorahnung paradiesischer
Reinheit. Die Niedrigste wird erhöht, auch wenn sie das den anderen ans Messer
liefert. Schwab stellt die christliche Ethik des Leidens auf den Kopf. Er verdichtet das
Seufzen, Klagen und die falschen Hoffnungen der Erniedrigten zu einer unerhörten
Sprachmusik, zu einem Hohelied der beschädigten Existenz für drei Stimmen.
Aus Provinzmief und religiöser Verblendung hat Werner Schwab in
seinem kurzen Leben als Schriftsteller Weltliteratur geschaffen und die Aufkündigung
des sozialen Zusammenhalts im Neoliberalismus schon vorweggenommen, als sich
die österreichische Gesellschaft auf einer Insel der Seligen wähnte.
Einladungen
Juni 2018 – Gastspiel des Nationaltheaters Tirana auf Einladung von theater.punkt in Kooperation mit Rabenhof Theater
Weitere Beteiligte
Fotos und Artwork Tirana Klea Mani
Artwork Wien 3007/Eva Dranaz
Produktion und deutsche Übertitel Rabenhof Theater Abdula Dervisovski
Aufführungsrechte S. Fischer Theater Medien Verlag
Fördergeber
Mit freundlicher Unterstützung Bundeskanzleramt und Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres Stadt Wien (Gastspiel) Bundeministerium für Kunst und Kultur